Bei Spiel und Sport kommt es gelegentlich zu Verletzungen. Insbesondere bei einer möglichen Gehirnerschütterung von Kindern und Jugendlichen fragen sich die Eltern, ob es dem Genesungsprozess guttut, wenn der Nachwuchs viel Zeit vor dem Fernseher oder dem Handy verbringt, anstatt sich auszuruhen.
Eine US-amerikanische Studie kann nun Aufschluss über die Vorteile einer kompletten Bildschirmabstinenz im Falle einer Gehirnerschütterung geben. Demnach erhöht sich die Möglichkeit auf eine schnelle Genesung um 50 %, wenn die verletzten Kinder und Jugendlichen während der ersten beiden Tage nach dem Unfall entsprechende Medien möglichst nicht benutzen.
125 Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 25 Jahren nahmen an der Studie teil. Höchstens einen Tag zuvor erlitten sie eine Gehirnerschütterung. Die Hälfte von ihnen durfte in den folgenden 48 Stunden den Fernseher, Computer oder das Handy unbegrenzt nutzen, während die andere Hälfte diesbezüglich ein Verbot erhielt.
Die Umsetzung zeigte sich wie folgt: Die erste Gruppe hielt sich im Durchschnitt 10 Stunden pro Tag vor den Bildschirmen auf, bei der zweiten Gruppe waren es immerhin nur zwei Stunden. Im Anschluss erfolgte eine medizinische Untersuchung, um Informationen über den Genesungsprozess der Studienteilnehmer zu erhalten.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die „bildschirmreduzierte“ Gruppe bereits nach drei Tagen nahezu wieder genesen war, während es bei den intensiven Bildschirmnutzern durchschnittlich bis zu acht Tage dauerte. Die Wahrscheinlichkeit also, dass die Gehirnerschütterung spätestens nach 10 Tagen abgeklungen ist, war bei den häufigen Online-Mediennutzern um 50 % geringer als bei der Vergleichsgruppe.
Das Daddeln am Bildschirm bremst in diesem Fall nachweislich die Regeneration der Betroffenen. Je mehr sich die Kinder und Jugendlichen also tatsächlich Ruhe gönnen, desto schneller sind sie wieder fit, um sich mit ihren Freunden zu treffen und sportlich weiter aktiv zu sein.
Macnow, T et al.
Effect of Screen Time on Recovery From Concussion. A Randomized Clinical Trial.
JAMA Pediatrics
9/2021